Rede 1 - Wir schießen nicht auf Fremde!

Wenn man sich – gerade als junger Mensch – aktuell anschaut, was die Staatenführer*innen Europas und Russlands so zum Besten geben, ohne auch nur mit dem Wimper zu zucken, kann man es schon einmal mit der Angst zu tun bekommen.
Wir leben in einer Welt, in der einem die Regierenden auf allen Seiten klar machen, dass man mal sein eigenes Leben nicht so absolut sehen soll. Wir leben in einer Welt, in der die russische Führung droht, bei der und der Waffe kommt es zu einem direkten Krieg und die deutsche Führung meint, es brauche nun genau diese und jene Waffe, das Weltkriegsrisiko könne man halt mal hinnehmen. Wir leben in einer Welt, in der den europäischen Staatenführern ein „frühzeitiger Frieden“ ein Dorn im Auge ist und sie Aufrüsten, damit die Ukrainer mit dem Einsatz ihres Lebens – die meisten inzwischen gegen ihren Willen – weiter für sie die russische Macht zurückdrängen.
Europa rüstet hoch zum Krieg. Aber natürlich nur „notgedrungen „den Frieden“ zu verteidigen heißt es, so harmlos. Was ein Zynismus, wenn man bedenkt, dass beide Seiten ja nur ihren Frieden, also eine Friedensordnung zu ihrem Vorteil gelten lassen. Und zur Durchsetzung ihres Friedens gegeneinander zum Krieg rüsten. Bereit sind den Krieg zu eskalieren.
Vor lauter Parteilichkeit, Daumendrücken und Kriegsbegeisterung der Leute auf allen Seiten der Schützengräben fällt etwas Entscheidendes dabei aber unter den Tisch:
Wenn die Staaten von „Verteidigung“ oder „Sicherheit“ sprechen, dann meinen sie etwas anderes als die Verteidigung des Lebens der Leute oder deren individueller Lebensweisen. Sie meinen die Verteidigung ihres staatlichen Machtanspruchs. Auch wenn das kriegsbegeisterten Talkshowrunden gerne mal unter den Tisch gekehrt wird, die Verteidigung der staatlichen Souveränität ist nicht aber gleichbedeutend mit der Verteidigung von Leben. Im Gegenteil – Wenn die Staaten auf allen Seiten von Verteidigung sprechen, dann sind die Leben der Leute ihr Mittel dazu.
Spätestens im direkten Kriegsfall ist das deutlich: Wenn Staaten im Namen der Verteidigung ihre Leute für „legitime Sicherheitsinteressen“ oder „der europäischen Friedensordnung“ aufs Feld befehligen, dann mögen sie zwar alle behaupten, damit russisches oder ukrainisches Leben zu schützen, was sie tun, ist aber das glatte Gegenteil: Sie legen ein Ziel fest, für das die Leute kämpfen müssen. Ob diese das für sich individuell nützlich oder nicht nützlich finden, ist ganz egal. Notfalls werden sie von Feldjägern in Vans an die Front gezehrt. Dass ist dann diese tolle Freiheit und Sicherheit.
Und auch, wenn Deutschland selbst noch kein Krieg führt, auch hier macht sich dieses Verhältnis deutlich: Die Regierung legt fest, was es zur Durchsetzung ihrer Friedensordnung nun braucht, ohne sich da direkt abhängig von den Leuten zu machen: Sie muten uns Reallohnsenkungen, Sozialstaatskürzungen und bald wohlmöglich sogar wieder eine richtige Wehrpflicht zu.
Ja Freiwilligkeit ist natürlich nett, aber wenn diese friedensverwöhnten Jugendlichen nicht fürs Land kämpfen sollen, dann muss man sie zu dieser heldenhaften Aufgabe halt zwingen.
Womit wir es also aktuell zu tun haben, ist ein Streit von Großmächten um die künftige Friedensordnung in Europa. Ein Streit, in dem alle Seiten an ihren Maximalforderungen festhalten. Ein Streit, in dem alle Seiten ihre Ökonomien und ihre Leute dafür benutzen – und notfalls bereit sind dafür über die Leichen von uns allen und die Zerstörung unserer Lebensbedingungen zu gehen. (Übrigens: So kennen auch die demokratischen Staaten genug Gründe für dieses Ziel dann doch auf ganz Ähnliche Methoden zurückzugreifen, die man beim autoritären Russland so anprangert.)
Dabei muss es zwischen den Leuten, die diese Ansprüche auf den verschiedenen Seiten des Schützengrabens gezwungenermaßen durchzukämpfen haben gar keinen Widerspruch geben. Wird man dann auch gar nicht erfahren. Ob man nun von einem homophoben Putinfreund, apolitischen Jugendlichen oder einem Linken Russen erschossen wurde. Genauso wenig, wie das Gegenüber über dich nicht weiß, ob du nun AfD mäßig zu Russland hältst, überzeugter grüner Kriegsfreund bist oder ob, falls man sich kennengelernt hätte, man Freunde geworden wäre.
Denn um die Einzelnen Leute geht es nicht. Sie werden auf das Schlachtfeld geschickt, als Durchsetzungsmaterial des Souveränitätsanspruchs ihres Staates. Und so, wie wir von unserem Staat zum Mittel zur Erreichung seines Interesses gemacht werden, so betrachtet einen der gegnerische Staat natürlich auch nicht als Privatperson, sondern als die Substanz, die es anzugreifen gilt, um dieses Interesse unseres Staates zu brechen. Von beiden Seiten wird man zum Austragungsmaterial aufgezwungener Interessen gemacht.
Und die Bundeswehr nennt das dann an ihrem morgigen Propagandatag vor unserer Haustür auch noch allen Ernstes ein Dienst an uns. Toller Dienst, in dem die bestimmen, was Verteidigung heißt und wir dafür unser Leben geben müssen. Den Machtanspruch Deutschlands zu verteidigen, der Russlands Feindschaft aufgrund ihres Machtanspruches (der genauso scheiße ist) auf sich zieht. Toller Dienst, reingezogen zu werden, vom eigenen und vom fremden Staat in einen Konflikt, in dem man nicht mitzureden hat.
Aber wollen wir da freiwillig mitmachen? Eine Aufrüstung anfeuern, deren Ende dann heißen kann: Menschen töten, die du nicht kennst, um nicht getötet zu werden, von Menschen, die dich nicht kennen? Für ein Ziel, dass du nie festgelegt hast, für dessen Durchsetzung dein Leben das Mittel ist?
Wir sagen ganz klar nein! Ihre Kriege ohne uns!
Ja so Staaten, die haben in diesen Konflikten etwas zu gewinnen. Diese kapitalisischen Nationalstaaten kennen genug Gründe, ihren Konkurrenten zwischenstaatliche Regeln zu diktieren, die möglichst ihrem Wachstum und ihrer Macht dienen. Immerhin, braucht ein jeder solcher Staat für seinen Erfolg sein Wachstum.
Wer aber für diese zwischenstaatlichen Regeln, diese Friedensordnung seines Staates zum Mittel gemacht wird – und da gehören wir alle dazu – kann nur verlieren. Dieser Konflikt der Staaten ist es, der uns entweder zu Mittel oder Zielscheibe fremder Interessen macht.
Also stehen wir heute hier dagegen und betonen:
Wir sind keine Russen, Ukrainer, oder Deutsche – Wir sind Menschen! Wir machen uns nicht mit unseren Staaten gemein und werden nicht auf Menschen schießen, weil irgendein Staat das von uns will. Ihre brutalen Logiken sind zwar real – aber alles andere als ein Naturgesetz.
Wenn die Staaten also so grundsätzlich werden und bereit sind unser Leben zu nehmen, dann wird es Zeit das wir genauso grundsätzlich dagegenhalten und unsere Abhängigkeit von ihnen nicht mehr wohlwollend akzeptieren, sondern als ein Übel erkennen.
Für sie ist unser Leben nicht viel wert, eine Zahl in der Statistik, doch wir haben nur eins.
Ein Leben, dass wir nicht auf einem Schlachtfeld, einer grausamen Landschaft auf brutalste Weise verlieren wollen. Ein Leben, dass wir unserem Gegenüber auch nicht nehmen wollen, dass genauso wie wir selbst dort hin gezwungen wird.
Also lasst uns jenseits dieser Staaten zusammenfinden, diese Position überall wo es geht in die Öffentlichkeit bringen, um den Staatenführern nicht erst irgendwann einmal ihre Freiheit zu nehmen solche Schlachten zu veranstalten.
Wir leben in einer Welt, in der einem die Regierenden auf allen Seiten klar machen, dass man mal sein eigenes Leben nicht so absolut sehen soll. Wir leben in einer Welt, in der die russische Führung droht, bei der und der Waffe kommt es zu einem direkten Krieg und die deutsche Führung meint, es brauche nun genau diese und jene Waffe, das Weltkriegsrisiko könne man halt mal hinnehmen. Wir leben in einer Welt, in der den europäischen Staatenführern ein „frühzeitiger Frieden“ ein Dorn im Auge ist und sie Aufrüsten, damit die Ukrainer mit dem Einsatz ihres Lebens – die meisten inzwischen gegen ihren Willen – weiter für sie die russische Macht zurückdrängen.
Europa rüstet hoch zum Krieg. Aber natürlich nur „notgedrungen „den Frieden“ zu verteidigen heißt es, so harmlos. Was ein Zynismus, wenn man bedenkt, dass beide Seiten ja nur ihren Frieden, also eine Friedensordnung zu ihrem Vorteil gelten lassen. Und zur Durchsetzung ihres Friedens gegeneinander zum Krieg rüsten. Bereit sind den Krieg zu eskalieren.
Vor lauter Parteilichkeit, Daumendrücken und Kriegsbegeisterung der Leute auf allen Seiten der Schützengräben fällt etwas Entscheidendes dabei aber unter den Tisch:
Wenn die Staaten von „Verteidigung“ oder „Sicherheit“ sprechen, dann meinen sie etwas anderes als die Verteidigung des Lebens der Leute oder deren individueller Lebensweisen. Sie meinen die Verteidigung ihres staatlichen Machtanspruchs. Auch wenn das kriegsbegeisterten Talkshowrunden gerne mal unter den Tisch gekehrt wird, die Verteidigung der staatlichen Souveränität ist nicht aber gleichbedeutend mit der Verteidigung von Leben. Im Gegenteil – Wenn die Staaten auf allen Seiten von Verteidigung sprechen, dann sind die Leben der Leute ihr Mittel dazu.
Spätestens im direkten Kriegsfall ist das deutlich: Wenn Staaten im Namen der Verteidigung ihre Leute für „legitime Sicherheitsinteressen“ oder „der europäischen Friedensordnung“ aufs Feld befehligen, dann mögen sie zwar alle behaupten, damit russisches oder ukrainisches Leben zu schützen, was sie tun, ist aber das glatte Gegenteil: Sie legen ein Ziel fest, für das die Leute kämpfen müssen. Ob diese das für sich individuell nützlich oder nicht nützlich finden, ist ganz egal. Notfalls werden sie von Feldjägern in Vans an die Front gezehrt. Dass ist dann diese tolle Freiheit und Sicherheit.
Und auch, wenn Deutschland selbst noch kein Krieg führt, auch hier macht sich dieses Verhältnis deutlich: Die Regierung legt fest, was es zur Durchsetzung ihrer Friedensordnung nun braucht, ohne sich da direkt abhängig von den Leuten zu machen: Sie muten uns Reallohnsenkungen, Sozialstaatskürzungen und bald wohlmöglich sogar wieder eine richtige Wehrpflicht zu.
Ja Freiwilligkeit ist natürlich nett, aber wenn diese friedensverwöhnten Jugendlichen nicht fürs Land kämpfen sollen, dann muss man sie zu dieser heldenhaften Aufgabe halt zwingen.
Womit wir es also aktuell zu tun haben, ist ein Streit von Großmächten um die künftige Friedensordnung in Europa. Ein Streit, in dem alle Seiten an ihren Maximalforderungen festhalten. Ein Streit, in dem alle Seiten ihre Ökonomien und ihre Leute dafür benutzen – und notfalls bereit sind dafür über die Leichen von uns allen und die Zerstörung unserer Lebensbedingungen zu gehen. (Übrigens: So kennen auch die demokratischen Staaten genug Gründe für dieses Ziel dann doch auf ganz Ähnliche Methoden zurückzugreifen, die man beim autoritären Russland so anprangert.)
Dabei muss es zwischen den Leuten, die diese Ansprüche auf den verschiedenen Seiten des Schützengrabens gezwungenermaßen durchzukämpfen haben gar keinen Widerspruch geben. Wird man dann auch gar nicht erfahren. Ob man nun von einem homophoben Putinfreund, apolitischen Jugendlichen oder einem Linken Russen erschossen wurde. Genauso wenig, wie das Gegenüber über dich nicht weiß, ob du nun AfD mäßig zu Russland hältst, überzeugter grüner Kriegsfreund bist oder ob, falls man sich kennengelernt hätte, man Freunde geworden wäre.
Denn um die Einzelnen Leute geht es nicht. Sie werden auf das Schlachtfeld geschickt, als Durchsetzungsmaterial des Souveränitätsanspruchs ihres Staates. Und so, wie wir von unserem Staat zum Mittel zur Erreichung seines Interesses gemacht werden, so betrachtet einen der gegnerische Staat natürlich auch nicht als Privatperson, sondern als die Substanz, die es anzugreifen gilt, um dieses Interesse unseres Staates zu brechen. Von beiden Seiten wird man zum Austragungsmaterial aufgezwungener Interessen gemacht.
Und die Bundeswehr nennt das dann an ihrem morgigen Propagandatag vor unserer Haustür auch noch allen Ernstes ein Dienst an uns. Toller Dienst, in dem die bestimmen, was Verteidigung heißt und wir dafür unser Leben geben müssen. Den Machtanspruch Deutschlands zu verteidigen, der Russlands Feindschaft aufgrund ihres Machtanspruches (der genauso scheiße ist) auf sich zieht. Toller Dienst, reingezogen zu werden, vom eigenen und vom fremden Staat in einen Konflikt, in dem man nicht mitzureden hat.
Aber wollen wir da freiwillig mitmachen? Eine Aufrüstung anfeuern, deren Ende dann heißen kann: Menschen töten, die du nicht kennst, um nicht getötet zu werden, von Menschen, die dich nicht kennen? Für ein Ziel, dass du nie festgelegt hast, für dessen Durchsetzung dein Leben das Mittel ist?
Wir sagen ganz klar nein! Ihre Kriege ohne uns!
Ja so Staaten, die haben in diesen Konflikten etwas zu gewinnen. Diese kapitalisischen Nationalstaaten kennen genug Gründe, ihren Konkurrenten zwischenstaatliche Regeln zu diktieren, die möglichst ihrem Wachstum und ihrer Macht dienen. Immerhin, braucht ein jeder solcher Staat für seinen Erfolg sein Wachstum.
Wer aber für diese zwischenstaatlichen Regeln, diese Friedensordnung seines Staates zum Mittel gemacht wird – und da gehören wir alle dazu – kann nur verlieren. Dieser Konflikt der Staaten ist es, der uns entweder zu Mittel oder Zielscheibe fremder Interessen macht.
Also stehen wir heute hier dagegen und betonen:
Wir sind keine Russen, Ukrainer, oder Deutsche – Wir sind Menschen! Wir machen uns nicht mit unseren Staaten gemein und werden nicht auf Menschen schießen, weil irgendein Staat das von uns will. Ihre brutalen Logiken sind zwar real – aber alles andere als ein Naturgesetz.
Wenn die Staaten also so grundsätzlich werden und bereit sind unser Leben zu nehmen, dann wird es Zeit das wir genauso grundsätzlich dagegenhalten und unsere Abhängigkeit von ihnen nicht mehr wohlwollend akzeptieren, sondern als ein Übel erkennen.
Für sie ist unser Leben nicht viel wert, eine Zahl in der Statistik, doch wir haben nur eins.
Ein Leben, dass wir nicht auf einem Schlachtfeld, einer grausamen Landschaft auf brutalste Weise verlieren wollen. Ein Leben, dass wir unserem Gegenüber auch nicht nehmen wollen, dass genauso wie wir selbst dort hin gezwungen wird.
Also lasst uns jenseits dieser Staaten zusammenfinden, diese Position überall wo es geht in die Öffentlichkeit bringen, um den Staatenführern nicht erst irgendwann einmal ihre Freiheit zu nehmen solche Schlachten zu veranstalten.