Die Politik, dass wissen ja alle, von Linkspartei bis AfD, habe dem deutschen Volk zu dienen –das steht ja sogar am Reichstag.
Doch wer ist überhaupt dieses sagenumwobene “Volk”?

Linksliberale nennen es Werte, rechtskonservative Leitkultur und Faschos und Nazis “Rasse” – Das Deutschsein ist der Unterschied zu anderen Völkern.

Der Ausländer sei anders und deswegen hätten “WIR” Deutschland und andere Völker ihre Staaten.

Was dabei meist nicht genannt wird, obwohl es tatsächlich das einzig relevante ist, was die Deutschen eint und von “den Ausländern” abgrenzt, ist die deutsche Staatsbürgerschaft, also die Unterwerfung unter die deutsche Staatsgewalt.

Der Staat schafft sich somit auch sein Volk und nicht umgekehrt, der Staat bestimmt wer deutsch und nicht deutsch sein soll.
Der Mythos eines vorstaatlichen Deutschsein, welcher durch herbei fantasierte Eigenschaften eine homogene Masse an Menschen erschafft ist eine Lüge… dies gilt auch für alle anderen Staaten.

Der –deutsche- Staat entscheidet auch nicht aus selbstloser Nächstenliebe wer deutsch ist sondern aus einer brutalen Verwertungslogik… wer gut für Deutschland ist darf bleiben und “deutsch sein” aber wehe man unterwirft sich als “fremder” nicht bedingungslos Deutschland… dann wird man abgeschoben.

Diese Verwertungslogik geschieht dabei zu Gunsten vom Kapital, von dessen Gewinninteresse alle abhängig gemacht werden und auf dessen Erfolg der Staat seine Macht aufbaut – dies entlarvt übrigens auch das häufig von der AfD herbei fantasierte “Volksvermögen”…. welches zwar gar nicht existiert aber eine Hauptagitation der AfD ist.

Kurzgesagt behauptet die AfD dieser Staat sei „dem Volk“ Rechenschaft schuldig was mit „dem Deutschen Vermöge“ geschehe. ABER Der Staat bestimmt was mit den Steuern geschieht und dies zu Gunsten des nationalen Erfolgs. Außerdem wird der Reichtum in dieser Gesellschaft in Konkurrenz zueinander produziert und landet in privaten Händen. Wobei Lohnabhängige um Arbeitsplätze konkurrieren und Unternehmen um Marktanteile. Dabei möchte ein Unternehmer möglichst wenig Lohn zahlen und möglichst viel an Leistung für diesen Lohn. Oder durch Investitionen in technischen Fortschritt werden Arbeitsplätze ganz abgeschafft – Der Reichtum der Einen in dieser Gesellschaft wird auf Kosten der Anderen produziert. Die AfD Anhängerschaft ignoriert mit ihren Forderungen diese Interessensgegensätze, die das Volk ausmachen und stören sich an der Verteilung von innen nach außen. Wie schon erklärt… Das Geld gehe ans Ausland oder die Flüchtlinge… sie stören sich NICHT an sozialen Kluften, ausbeutung oder Lohnarbeit an sich.

Hierbei zeigt sich auch ein grundlegender Fehler vieler (rechter) Menschen:

Die Gleichsetzung des eigenen Erfolgs mit dem Erfolg der Nation
Dieser Logik wiedersprechen wir und halten entgegen!
Der staatliche Erfolg bedeutet nicht zwangsläufig das es den Lohnabhängigen Bürger*innen in diesem Staat dadurch auch besser geht… im Gegenteil, wenns dem Staat scheiße geht, wird es auf die Armen, die Lohnabhängigen usw abgedrückt… dies sieht man übrigens gerade auch sehr gut… der Erfolg der einen ist das Leid der anderen.

Jetzt würde ich all denjenigen entgegen die immer noch das Gegenteil glauben bzw. generell ein starkes und großes Deutschland (was auch immer das heißen soll) verlangen, folgendes entgegenhalten :

denkt ihr ernsthaft wenn diese abstrakte ungenaue Forderung umgesetzt wird, das es euch besser geht? Wenn Deutschland wieder groß und stark sein sollte, muss man immer noch jeden Tag zum selben Job gehen, man wird vom selben Boss ausgebeutet und man muss weiter ein Großteil seines Geldes für die lebensnotwendigen Grundbedürfnisse in den Rachen irgendwelcher Kapitalisten schmeißen… denkt ihr ernsthaft das euer Chef, welcher euch von früh bis spät zum Ackern lässt, zu Überstunden zwingt, euch den Urlaub streicht… und das für einen Lohn der immer weniger zum Leben reicht euch plötzlich Benefits dafür gibt das euer heißgeliebtes Deutschland wieder “groß” ist? Ernsthaft?‽

Bei einem starken großen Deutschland geschieht eins: Dieser Erfolg muss erzwungen werden, auf dem Rücken all derjenigen welche sowieso schon ein scheiß leben haben bzw. Bevorsteht… der Erfolg dieser Nation ist der Erfolg des deutschen Kapitals auf kosten ihrer “Arbeitnehmer*innen”

Es gibt in diesem Wirtschaftssystem, dem Kapitalismus keine friede freude eierkuchen Gesellschaft sondern eine brutale Klassengesellschaft, das was ich gerade beschrieben haben.. und die real existierenden Sorgen rund um Inflation, Mieterhöhungen und scheiß Löhnen sind grundlegend im Kapitalismus begründet

Wer ein gutes Leben für alle will – und das wollen WIR – der sollte nicht nach einer stärkeren Herrschaft oder nach einem starken Deutschland sehnen sondern muss dem Kapitalismus dem Kampf ansagen… eine ordentliche schonungslose Kritik am Kapitalismus haben und vor allem nicht denken, dass dieses Wirtschaftssystem und seine Handlanger irgendwas für einen tun!

Für uns und hoffentlich für euch ist klar… eine andere Welt ist möglich, ein gutes Leben ist möglich aber nur  gegen Nation und Kapital

Das nur gemeinsam solidarisch miteinander kann es heißen “Offensive gegen Nationalismus”
Für eine andere…. bessere Welt!